Es ist eine Notlösung,
wenn Kinder sich entscheiden, nur noch Druckschrift zu schreiben, weil sie in der Grundschule nicht ordentlich Schreibschrift gelernt haben.
wenn LehrerInnen Druckschrift fordern, weil sie die Schreibschrift der Kinder in Schulaufgaben nicht gut lesen können.
wenn ein Lehrerverband die Schreibschrift durch eine stark vereinfachte Grundschrift ersetzen will, weil er LehrerInnen die Vermittlung der anspruchsvolleren Schreibschrift nicht zutraut.
wenn man nicht zugeben will, dass man mit der Entscheidung für die Vereinfachte Ausgangsschrift das jetzige Elend der Kinderhandschriften mit zu verantworten hat und umkehren müsste, statt mit weiteren Vereinfachungen tiefer in die Sackgasse zu rennen.
Es droht ein Bildungsverlust,
weil all die Lernchancen versäumt werden, die das gründliche Erlernen der Schreibschrift mit sich bringt.
(s. z.B. Rechtschreiben, Feinmotorik, differenziertes Hirntraining, ... vgl. Erlernen eines Musikinstrumentes ...)
weil die Grundlage dafür fehlt, eine persönliche Handschrift zu entwickeln, in der sich der unmittelbare Ausdruck von Befinden, Denken und Zuwendung des Schreibenden mit Lesbarkeit für eventuelle Adressaten verbindet.
(Lesbare Druckschriften bleiben gleichförmig und unpersönlich, auch wenn sie geläufig geschrieben werden.)
Es droht ein Kulturverlust,
weil der Fähigkeit, fremde Handschriften – historische wie aktuelle – zu lesen, die sich als Schreibschriften entwickelt haben, die Basis fehlt, wenn man selbst nicht durch verbundenes Schreiben geschult wurde.