Ausgangsschriften

Ausgangsschriften

 

Vier Schulschriften sind zur Zeit in der BRD im Gespräch: LA, SAS, VA und GS.

Welche davon bietet das beste Modell für Kinder, die zu schreiben beginnen und spätestens am Ende der Grundschulzeit eine gut lesbare, flüssige Handschrift entwickelt haben sollten?

 

Flüssig wird die Handschrift nur, wenn die Buchstaben im Wort fließend verbunden werden. Zunächst entsteht dabei eine vollständig sichtbare Spur auf dem Papier. Später kann die Sichtbarkeit teilweise unterbrochen sein, wenn die Spitze von Stift oder Feder im Schwung des Schreibens manchmal abhebt.

 

Als Modell für ihren Schrifterwerb brauchen Kinder eine echte Schreibschrift als Ausgangsschrift, etwa LA oder SAS. Die geben optimale Verbindungen vor und erlauben geschmeidige Anpassung der Buchstaben an den Bewegungsfluss im Wort.

 

VA und GS sind modulare Schriften. Sie verlangen, dass die Buchstaben eines Wortes als Einzelne bzw. Zweiergruppe aufgereiht werden.

 

Digital getippt wirkt die VA wie eine verbundene Schrift. Wird die VA von Kindern mit der Hand geschrieben, ergibt sich nach jedem Buchstaben ein Stopp, eine Quelle von Verformungen der Schrift.

 

Die GS soll den Kindern erlauben, eigenwillige Verbindungen zu entwickeln. Das überfordert die meisten Kinder. Ihnen fehlen die Verbindlichkeit des Übungszieles und die Anleitung und Korrektur, die die echten Schreibschriften bieten, wenn eine vertrauenswürdige Person sie verantwortlich unterrichtet. (Verfasst von: UA)

Den Text und die Schriftbeispiele können Sie herunterladen:

Ausgangsschriften.pdf
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A K T U E L L:

31.08.2023, WDR 5: Interview mit Renate Tost im Rahmen der Sendereihe "Redezeit" zum Thema Schreibschrift oder Druckbuchstaben. Renate Tost ist wesentlich für die Entwicklung der Schulausgangsschrift (SAS) verantwortlich. Unter "Aktuelles" lässt sich das Interview downloaden.

15.05.2019: Der Fernsehsender arte hat in seiner Sendereihe "XENIUS" den Beitrag "Wertvolle Handschrift - Warum sie im Alltag bedroht ist" gesendet. Er ist noch bis zum 12.08.2019 in der Arte Mediathek verfügbar: Dauer: 26 Minuten. Zur Sendung

 

6.10.2018: In der Sendung "Streitkultur" des Deutschlandfunks stritten unter der Moderation von Monika Dittrich die Journalistin Heike Schmoll (FAZ) und Ulrich Hecker (Grundschulverband). Mehr dazu auf der Seite "Zur Debatte über die Schrift" - "Journalistische Beiträge".

 

 

 „Eine blaue Stimme auf dem Papier“

In unserer Handschrift sind wir als lebendiges Gegenüber ähnlich spürbar wie mit unserer Stimme, aber anders als die Stimme muss die Handschrift erarbeitet werden. Und dafür brauchen wir kundige LehrerInnen. - Ein Interview zweier Studierender, die selbst täglich und gern mit der Hand schreiben, für das Münchner Semestermagazin "Philtrat" mit Ute Andresen. Link hier und auf der Seite "Ziele" unter "Hinweis"; dort finden Sie das Interview auch zum Download.

 

Der 23. Januar 2018 ist der Internationale Tag der Handschrift.  Er erinnert an John Hancock, den dritten Präsidenten der USA, der als Erster die amerikanische Unabhängigkeitserklärung unterschrieb. Der Anlass wurde medienwirksam aufgegriffen. Mehr auf der Seite "Aktuelles".

 

Der Wert der Handschrift als Thema des Interviews mit U. Andresen (WDR 3 am 20.11.2017). Siehe Seite "Aktuelles"

 

Schulze Brüning/Clauss: Wer nicht schreibt, bleibt dumm. Hinweis und Rezension auf der Seite "Aktuelles". Dort finden Sie auch den Link zum Interview von FOCUS online mit M-A Schulze Brüning

 

Letzte Änderungen:

SAS 2014: Buchstabentafel auf Seite "Unterricht - Schrifterwerb" hinzugefügt.

Seite "Schriftgeschichten" (Videos) eingefügt (24.04.16)

Seite 'Unterricht' eingefügt (10.11.15)

Z I T A T E

Denn wie das Wort und die Musik ist die Schrift der Atem der Seele.

Helene von Nostitz

Der iPhone-Wahnsinn, das ständige Googeln beunruhigen mich, genau wie die Tatsache, dass die Schreibschrift ausstirbt. Ich trage meine Termine handschriftlich in meinen Kalender ein. Für mich wäre es ein Trennungsgrund, wenn mein Freund behaupten würde, dass es keinen Unterschied macht, ob man ein digitales oder auf Papier gedrucktes Buch liest.

Trixi Haberland

So schwer auch dem Anfänger das Erlernen der Schreibtechnik, d. h. des Aufbaus eines besonderen motorischen, des schreibmotorischen Systems, fallen mag - selbst wenn er diese Technik beherrscht, bleibt der Übergang von der mündlichen zur schriftlichen Mitteilungsform für viele ein bis in das Erwachsenenalter kompliziertes Problem. Dies gilt für alle Formen des Schreibens, jedoch vornehmlich, ... für die Aufgabe, seine eigenen Gedanken - statt sie auszusprechen - zu Papier zu bringen.

Egon Weigl

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